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Herzlichen Glückwunsch!

Zum 70. Geburtstag von Friedrich Merz – ein Hoch auf den Meister der politischen Akrobatik

Heute, am 11. November, dürfen wir die Gläser heben – nicht (nur) auf den Beginn der närrischen Zeit, sondern auf ihren würdigen Schutzheiligen: Friedrich Merz. Kaum jemand schafft es, Politik und Karneval so elegant miteinander zu verweben. Während andere Politiker sich mühsam um Inhalte bemühen, hebt Merz die Kunst des Nichts-Tuns mit maximaler Überzeugungskraft auf ein ganz neues Niveau.

Man muss ihm lassen: Kein Wahlversprechen hat er bisher gebrochen – weil er sie alle so geschickt nicht erfüllt hat, dass es fast wie politische Raffinesse wirkt. Die große Kunst des Merz’schen Regierens liegt darin, so zu tun, als würde er handeln, während er in Wahrheit lieber außenpolitisch brilliert und großzügig das Geld des deutschen Steuerzahlers über Kontinente verteilt. Warum auch Kleingartenprobleme oder Rentenfragen lösen, wenn man auf internationaler Bühne glänzen kann?

Und wie beruhigend ist es doch, zu wissen, dass Friedrich Merz immer genau weiß, was das Volk will – um dann etwas völlig anderes zu tun. Diese konsequente Inkonsequenz, diese fast schon philosophische Verweigerung echter Politik – das ist Staatskunst!

Darum wünschen wir uns (nicht), dass er uns noch viele Jahre so vortrefflich „regiert“ – mit der ruhigen Hand eines Mannes, der weiß: Wenn man einfach nichts ändert, kann man auch nichts falsch machen.

Alles Gute zum Geburtstag, Herr Merz.
Mögen Sie uns noch lange mit Ihrer beispiellosen Mischung aus Tatkraftvermeidung, Prinzipientreue-auf-Zeit und globaler Großzügigkeit beglücken.

Und falls Sie heute feiern: Tun Sie’s wie immer – auf Kosten anderer, aber mit Haltung. 🎩🥂

Wahlversprechen wie Werbegeschenke: Gratis, aber wertlos

Berlin, Juli 2025 – Zwei Monate Kanzler, drei Dutzend Ausreden, null erfüllte Versprechen. Willkommen in der Regierung Merz. Der Mann, der im Wahlkampf noch versprach, Deutschland „endlich wieder zu führen“, wirkt inzwischen eher wie jemand, der versehentlich das Steuer übernommen hat – und seitdem krampfhaft das Navi ignoriert.

In der aktuellen Ausgabe von Maischberger versuchte Kanzler Merz sich erneut an seinem Lieblingsspiel: „Wahlversprechen? Nie gehört.“

⚡ Stromsteuer runter?

Versprochen: „Wir senken die Stromsteuer spürbar – für Bürger und Mittelstand!“
Passiert: Der Strompreis ist gestiegen. Die Steuer steht noch wie ein Denkmal für Realitätsverweigerung.

Ausrede bei Maischberger:
„Die SPD blockiert das im Koalitionsausschuss. Wir haben das mehrfach angesprochen.“
Übersetzung: Ich bin zwar Kanzler, aber was soll man machen, wenn einem die Regierung nicht folgt?


🧾 Schuldenbremse?

Versprochen: „Die Schuldenbremse wird strikt eingehalten – ohne Tricks!“
Realität: 40 Milliarden Euro „Sondervermögen“ für Infrastruktur, Klima und wahlweise alles, was irgendwie nach „Zukunft“ klingt.

Originalton Merz bei Maischberger:
„Diese Mittel sind außerhalb des regulären Haushalts. Das hat mit der Schuldenbremse nichts zu tun.“
Fun Fact: Das ist wie zu sagen, ein Kredit zählt nicht als Schulden, solange man ihn „Sondervermögen“ nennt.


🚪 Migration?

Versprochen: „Illegale Migration wird konsequent gestoppt – keine faulen Kompromisse mehr!“
Ergebnis: Abschiebequote kaum verändert, neue „Asylzentren“ wurden angekündigt – allerdings ohne Personal, ohne Plan, dafür mit PowerPoint.

Auf Nachfrage bei Maischberger:
„Wir haben bereits 14 Rückführungsabkommen auf den Weg gebracht.“
Klingt beeindruckend – bis man merkt, dass „auf den Weg bringen“ offenbar auch bedeutet, mit einem Botschafter Kaffee zu trinken.


🎭 Ehrlichkeit?

Versprochen: „Mit mir gibt’s Klartext!“
Geliefert: Rhetorisches Schattenboxen, abgedroschene Phrasen, und wenn’s eng wird: Schuld sind immer die anderen. Meist die SPD. Oder das Wetter.

Maischberger fragte trocken:
„Herr Merz, ist das nicht schlicht Wortbruch?“
Antwort: „Ich habe niemals etwas versprochen, das ich nicht auch umsetzen wollte.“

Aha. Also ist der Wille das neue Handeln. Schön. Dann könnten wir ja bald auch die Arbeitslosenquote mit „Wollen“ senken.


🧠 Merz’ rhetorisches Highlight des Abends:

„Ich bin der erste Kanzler seit langem, der dem Volk reinen Wein einschenkt.“

Stimmt. Aber leider war’s billiger Fusel.
Und das Etikett „Wahlversprechen“ war beim Öffnen bereits abgefallen.


Fazit:

Friedrich Merz ist nicht der Macher, als der er sich im Wahlkampf inszenierte. Er ist der Moderator eines Regietheaters, in dem er selbst nur die Kulissen schiebt. Seine Regierungszeit wirkt wie eine Dauerwerbesendung für Inhalte, die nie geliefert werden. Was er wirklich kann?
Verantwortung abschieben, Wortbruch als „politische Flexibilität“ verkaufen – und dabei so tun, als sei das alles alternativlos.


Nächste Woche bei Maischberger:
Friedrich Merz über die „neue Ehrlichkeit in der Politik“, warum seine gebrochenen Versprechen eigentlich ein „Vertrauensbeweis“ sind – und warum es jetzt erstmal Sommerpause braucht. Für die Demokratie.