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Der Mann, der ein Abkommen erfand

Friedrich Merz verkündet sensationellen EU-Deal – alle anderen suchen ihn noch

Brüssel – Beim jüngsten EU-Gipfel gelang Friedrich Merz, was bisher nur Einhörnern und Fata Morganas vorbehalten war: Er schloss ein Abkommen, das gar nicht existiert. Mit ernster Miene verkündete der Kanzler, die EU habe sich auf das Mercosur-Handelsabkommen geeinigt. Jubel bei… ja, eigentlich nur ihm.

„Alle 27 Mitgliedsstaaten haben zugestimmt“, sagte Merz und nickte bedeutungsvoll, als hätte er gerade den Weltfrieden, die Energiewende und den letzten Parkplatz in Brüssel gefunden. Kurz darauf runzelte Emmanuel Macron die Stirn so tief, dass man darin problemlos den Text des echten Entwurfs hätte verstecken können.

„Ein Deal? Welcher Deal?“, fragte Macron verwirrt, während er versuchte, auf seinem iPad nach einer E-Mail zu suchen, die offenbar nur Merz bekommen hatte. Auch Ratspräsident António Costa zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, wir hätten über das Mittagessen abgestimmt.“

Ein historischer Moment – in Friedrich Merz’ Kopf

Merz ließ sich nicht beirren. „Das ist ein historischer Durchbruch“, erklärte er und fügte hinzu, dass er auf „große Zustimmung im Raum“ gestoßen sei – möglicherweise meinte er damit die Topfpflanzen im Konferenzsaal.

Insider berichten, dass Merz schon nach der Verkündung eifrig über weitere „historische Einigungen“ nachdachte: Ein Friedensvertrag zwischen Nord- und Südkorea, eine globale Steuerreform und das Ende der Deutschen Bahn-Verspätungen – alles nur eine Pressekonferenz entfernt.

Macron zwischen Fassungslosigkeit und Frotteehandtuch

In Paris war man indes irritiert. Macron soll Medienberichten zufolge laut gelacht und gesagt haben:

„Wenn Merz das Mercosur-Abkommen unterschrieben hat, dann unterschreibe ich morgen die Unabhängigkeit der Bretagne.“

Auch aus Buenos Aires kam Verwirrung. Ein Sprecher der Mercosur-Staaten ließ verlauten: „Wir gratulieren Deutschland zu seinem neuen imaginären Abkommen. Wir sind gespannt, wann wir eingeladen werden.“

Die EU im Nebel der Kommunikation

Die Szene zeigte erneut, wie kompliziert die europäische Diplomatie ist: 27 Staatschefs in einem Raum – und am Ende hat jeder etwas anderes verstanden. Während Merz schon von „Marktöffnung“ träumte, verstand Italien offenbar „Markteröffnung“ und bereitete Aperol vor.

Die EU-Kommission versuchte später zu beschwichtigen: „Es gibt Fortschritte, aber keine Einigung.“ Das ist Diplomatensprache für: Jemand hat wieder zu früh den Mund aufgemacht.

Merz bleibt optimistisch

Trotz aller Dementis bleibt Merz gelassen. In Berlin erklärte er:

„Das war ein Missverständnis. Ich meinte nicht beschlossen, ich meinte besprochen. Vielleicht auch erträumt. Jedenfalls ein starkes Signal!“

Seine Sprecherin ergänzte: „Der Kanzler hat ein Faible für proaktive Realitätsgestaltung.“

Fazit: Der Mann mit dem unsichtbaren Vertrag

So endet der Gipfel, wie viele politische Treffen: Mit langen Gesichtern, widersprüchlichen Statements und einem deutschen Kanzler, der sich schon jetzt als Held eines Vertrags feiert, der nur in seiner Fantasie unterschrieben wurde.

Und wer weiß – vielleicht wird die EU eines Tages doch noch dem Merz’schen Beispiel folgen: Einfach beschließen, dass Probleme gelöst sind. Dann wäre endlich alles geregelt – zumindest laut Pressekonferenz.