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Globale Bühne, kleiner Auftritt – Annalena und das UNglück mit dem Englisch

New York, 15. Mai 2025 – Es war alles angerichtet: Die Flaggen wehten, die Dolmetscher atmeten tief durch, und irgendwo in Berlin klickte ein Praktikant nervös auf „Livestream starten“. Annalena Baerbock, Deutschlands Außenministerin im Sabbatical-Modus, trat ans UN-Pult, um ihre Bewerbung für das Amt der Präsidentin der 80. UN-Generalversammlung zu verkünden – und damit einen weiteren Meilenstein auf dem Highway des politischen Fremdschämens zu setzen.

Englischunterricht mit Baerbock – eine Weltreise durch die Grammatik

Statt einer staatsmännischen Vision gab es einen mutigen Versuch, die englische Sprache zu remixen. Baerbocks Rede klang, als habe man ChatGPT gebeten, Englisch ins Deutsche zu übersetzen – und dann rückübersetzen lassen von einem schlecht gelaunten Google Translate aus dem Jahr 2007.

Highlights waren u. a. Sätze wie:

„We must go forward because the world is not going back.”
Oder: „The United Nations is the home where we must cooking peace.”

Ein Satz, der nicht nur mutige kulinarische Metaphern einführte, sondern auch sämtliche Englischlehrer dieser Welt gleichzeitig in den Ruhestand zwang.

Deutschland, deine Repräsentanz

Weltweit dürften viele Zuschauer gedacht haben, Baerbock sei ein unbezahlter Improvisationskünstler mit sehr speziellem Auftrag: Deutschland sprachlich und diplomatisch zu dekarbonisieren. Statt über globale Krisen zu sprechen, schuf sie unbeabsichtigt eine neue: kollektives Cringe-Syndrom bei den Vertreter:innen von 193 Staaten.

Dunning-Kruger UNited

Und genau hier schlägt der Dunning-Kruger-Effekt erbarmungslos zu: Baerbock – ausgestattet mit grenzenlosem Selbstbewusstsein und offensichtlich sehr begrenzten Englischkenntnissen – zeigte eindrucksvoll, dass man sich bei völliger Ahnungslosigkeit für überdurchschnittlich kompetent halten kann.

Psychologisch gesprochen: Wer wenig weiß, hält sich für sehr schlau. Politisch gesprochen: Wer oft scheitert, bekommt neue Aufgaben. Deutschland, dein Karriereprinzip.

Die UN als Selbstfindungsgruppe?

Die Vereinten Nationen, normalerweise Bühne für diplomatische Finesse, gerieten so zur Off-Broadway-Aufführung einer ambitionierten One-Woman-Show: „How to lead the world, when you barely lead a sentence.“ Zwischen Pathos, falschen Zeiten und syntaktischen Tollkühnheiten wurde klar: Diese Bewerbung war weniger ein diplomatischer Vorstoß als eine gesprochene Stolperfalle.

Fazit: Eine Rede wie ein Berliner Flughafen

Viel zu spät, völlig überteuert in der Wirkung und niemand wusste am Ende, ob sie jemals ankommen sollte. Baerbocks Bewerbung hat jedenfalls gezeigt, dass Deutschland international noch immer liefern kann – vor allem pointierten Humor in Form von unbeabsichtigtem Kabarett.

Ob sie gewählt wird? Möglich.
Ob sie geeignet ist? Dunning und Kruger sagen: definitiv nicht.