Berlin, 5. Mai 2025 – Es war der letzte Akt eines Kanzlers, der so viel Bewegung in die Politik gebracht hat wie ein Bürostuhl mit festgestellter Bremse. Mit dem Großen Zapfenstreich verabschiedete sich Olaf Scholz aus dem Amt – und mit ihm eine Ära der Wortkargheit, Nüchternheit und legendären „Was war die Frage nochmal?“-Blicke.
Während das Militär feierlich im Bendlerblock aufspielte, konnte man förmlich hören, wie in deutschen Wohnzimmern die Korken knallten – nicht vor Rührung, sondern vor Erleichterung. Endlich, so der kollektive Seufzer der Republik, endlich ist er weg. Der Kanzler, der auf jeder Pressekonferenz den Eindruck erweckte, man habe ihn gerade aus einem Tiefschlaf geweckt, verlässt die Bühne.
Als musikalische Untermalung wählte Scholz unter anderem „Respect“ von Aretha Franklin – ein Lied, das passender nicht sein könnte, denn mit Respekt wird er vermutlich vor allem für sein stoisches Durchhalten inmitten stürmischer Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen… also, irgendwo im Anhang, zwischen Fußnote und Glossar.
Natürlich bleibt uns Olaf in Erinnerung: Als Mann der leisen Töne – so leise, dass man sie kaum gehört hat. Als Kanzler der Transparenz – außer wenn es um Cum-Ex, Wirecard oder das 9-Euro-Ticket ging. Und als Politiker, der es schaffte, selbst bei einem Staatsbesuch in der Antarktis noch weniger Emotion zu zeigen als ein Pinguin im Winterschlaf.
Jetzt übernimmt Friedrich Merz das Ruder. Ob es besser wird? Wer weiß. Aber nach vier Jahren im Standby-Modus freuen sich viele schon darauf, überhaupt wieder ein Blinken auf dem Bildschirm zu sehen.
Danke, Olaf. Für alles. Und für nichts.