
Kann ja mal passieren….
Ach, was für ein glorioser Moment für die deutsche Politik! In einem historischen Drama, das fast wie ein schlecht geschriebenes Drehbuch aus der Reihe „Politische Peinlichkeiten“ daherkommt, hat Friedrich Merz im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit verpasst. Und das, meine Damen und Herren, ist wahrlich ein historischer Moment. Nie zuvor hat ein Kanzlerkandidat in Deutschland so souverän den ersten Wahlgang verhauen – wirklich, Merz ist ein Pionier auf diesem Gebiet.
Dabei hätte es so schön sein können: Alle Augen auf ihn, der CDU-Chef in glänzender Rüstung, bereit, Deutschland zu führen, als wäre es sein privates Imperium. Und doch, trotz aller Hochglanzbroschüren, Parteitagsreden und dem charmanten Lächeln, dass man mittlerweile eher mit „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ assoziiert, hat es nicht gereicht. Was für eine Enttäuschung! Nicht einmal in einem leeren Raum mit einer einzigen, von der CDU bezahlten Marionette hätte er diese Wahl gewonnen. Aber nein, selbst das konnte der Mann nicht hinbekommen. Man stelle sich vor: die gesamte Unionsfraktion und die SPD-Fraktion anwesend, und trotzdem bleibt der Stuhl leer. Wenn das kein Beweis für die Politikverdrossenheit ist, was dann?
Das Drama geht weiter: Die Abstimmung war historisch! Ja, Sie haben richtig gehört, historisch. Niemals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat ein Kanzlerkandidat so grandios im ersten Wahlgang versagt. Die Menge tobt, die Presse schreibt in Rührung von diesem „Meilenstein“ und „geschichtsträchtigen Moment“ – und warum? Weil Merz es tatsächlich geschafft hat, im ersten Anlauf das absolute Nichts zu erreichen. Ein Meisterwerk der politischen Nicht-Leistung. Ich kann kaum glauben, dass wir Zeugen dieses historischen Augenblicks werden durften.
Die politischen Kommentatoren, die sich die Finger wundtippen, versuchen gerade verzweifelt, das zu interpretieren. „Vielleicht ist Merz einfach zu früh dran“, wird spekuliert. Ja, klar! Er hat sicher zu schnell das Licht auf den Kanzlerstuhl geworfen, als würde er jetzt einfach da oben sitzen und auf den „richtigen Moment“ warten, um sich dann zur Kanzlerin zu krönen. Der erste Wahlgang war einfach noch zu viel für ihn. Ein bisschen Training hier, ein bisschen Charisma dort, und vielleicht klappt es beim nächsten Mal. Es ist wirklich nur eine Frage der Zeit, nicht wahr?
Die Parlamentsabstimmung selbst war natürlich ein großartiges Schauspiel. „Alle waren da! Alle waren anwesend!“, jubeln die Medien. Wie schön, dass alle Parlamentarier, inklusive der wenigen, die sich immer noch daran erinnern, was Demokratie wirklich bedeutet, pünktlich erschienen sind, um dieses politische Theater zu sehen. Dass niemand für Merz gestimmt hat, könnte man fast als ein kleines, politisches Kunststück betrachten: der erste Kandidat in der Geschichte, der es schafft, im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu verfehlen, während seine eigene Fraktion da sitzt und mit gesenktem Kopf das Desaster verfolgt. Welch episches Schauspiel!
Und so bleibt uns nur eines: Wir gratulieren Friedrich Merz zu dieser grandiosen Fehlleistung, die für die Geschichtsbücher in der Kategorie „Was man nicht tun sollte“ einen festen Platz finden wird. Vielleicht sollte er sich wirklich mehr auf seine nächste Präsidentschaft in der CDU konzentrieren, denn der Job als Kanzler scheint ihm momentan doch ein bisschen zu ambitioniert zu sein. Aber keine Sorge, Friedrich, das nächste Mal klappt’s bestimmt – nach ein paar Jahren Übung. Schließlich ist ja noch „viel Zeit“ und der nächste Wahlgang kommt bestimmt.