Warum Bärbel Bas plötzlich zur Rächerin der Gekränkten wurde
Wer dachte, Politik sei ein nüchternes Geschäft für Erwachsene, wurde dieser Tage eines Besseren belehrt: Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas hat vor den Jusos eine Art politisches Rache-Ritual abgehalten – und Arbeitgeber kurzerhand zum offiziellen Endgegner erklärt.
Doch warum dieses kindische Aufstampfen? Warum dieser beleidigte Unterton? Ganz einfach: Weil man sie auf dem Arbeitgebertag ausgelacht hat.
Ja, wirklich. Ein bisschen Buhrufe, ein bisschen Gelächter aus Reihen der „Herren in Anzügen“, und schon verwandelt sich die Arbeitsministerin in eine Mischung aus beleidigter Leberwurst und Racheengel.

Die bösen, alten, weißen Männer lachten sie aus. Nicht wegen ihrer Inkompetenz oder dämlichen Aussagen, sondern natürlich nur weil sie eine Frau ist!
Man kennt ähnliches Verhalten sonst eher aus der Grundschule:
„Wenn ihr mich auslacht, spiele ich nicht mehr mit euch!“
Nur dass Bas das Ganze nicht im Sandkasten verkündet, sondern von der Regierungsbank aus.
Ministerin im falschen Film – oder im falschen Amt?
Man darf bei so viel gekränktem Ego durchaus fragen, ob Bas da eigentlich den richtigen Job hat.
Eine Arbeitsministerin sollte Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenbringen – nicht feindlich trennen wie zwei verfeindete Pokémon-Trainer vor dem großen Arena-Kampf.
Aber Bas entdeckte auf dem Juso-Kongress offenbar ihre wahre Berufung:
Nicht „Arbeitsministerin“, sondern „Ministerin für emotionale Vergeltung“.
Die, die gegen „die da in Anzügen“ kämpft, weil diese beim Arbeitgebertag gewagt haben, ihre Gesichtsmuskulatur zu betätigen.
Die „Herren in Anzügen“ – Deutschland, deine Bösewichte
Dabei sind diese mysteriösen Schurken, die Bas ins Visier genommen hat, niemand anderes als die Menschen, die Arbeit geben.
Also Firmenchefs, Unternehmer, Selbstständige – jene, die Risiken tragen, Löhne zahlen und Steuern erwirtschaften, damit der ganze Laden „Staat“ überhaupt finanziert werden kann.
Vor allem der Mittelstand, dieses unglamouröse, aber lebenswichtige Rückgrat des Landes, das morgens um sechs den Laden aufschließt und abends um neun die Buchhaltung macht.
Die Leute, die Arbeitsplätze nicht nur fordern, sondern schaffen.
Aber klar – wer sie als Feind braucht, sollte sich nicht mit Realität belasten.
Die gekränkte Eitelkeit als Regierungsstrategie
Man fragt sich ernsthaft:
Ist es nicht gefährlich, wenn ein Ministerium von persönlicher Gekränktheit statt von wirtschaftlicher Vernunft regiert wird?
Wenn ein bisschen Gelächter reicht, um aus einer Ministerin eine Rächerin zu machen, die ganze Berufsgruppen zu „Feinden“ erklärt?
Was passiert als Nächstes?
Wird Bas demnächst das nächste Gesetz davon abhängig machen, ob sie beim SPD-Parteitag Applaus oder nur höfliches Klatschen bekommt?
Vielleicht sollte man ihr sanft zuflüstern, dass politische Verantwortung nicht bedeutet, spontane Gefühlsausbrüche zu amtlicher Strategie zu erheben.
Ein Vorschlag zur Deeskalation
Vielleicht lässt sich die Lage entschärfen, wenn man Bas auf eine kleine Wahrheit aufmerksam macht:
Unternehmer – ja, inklusive der furchteinflößenden Spezies „Herren in Anzügen“ – sind keine Feinde, sondern Partner eines funktionierenden Landes.
Ohne sie gäbe es keine Jobs, keine Steuereinnahmen, keine Innovation.
Und vor allem: keinen Sozialstaat, der wiederum die SPD finanziell und moralisch wärmt.
Man kann also sagen:
Das Feindbild, das Bas aufgebaut hat, ist exakt das, was ihr Ministerium eigentlich schützen sollte.
Und genau das macht ihre Reaktion so herrlich absurd.
